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Goldrichtige PrognosenDiese beiden Lindlarer FC-Fans sind Oberbergs neue Tippkönige

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Fußballfans stehen mit einem Pokal in einem rot-weiß geschmückten Raum.

Pokalübergabe mit Geißbock: Michael Hauschild (l.) und Ingo Wiethoff sind die neuen Tippkönige der oberbergischen Tageszeitungen. 

34 Spieltage der Fußball-Bundesliga, aber keiner hatte auf dem Tippzettel so viele Punkte wie Ingo Wiethoff und Michael Hauschild aus Lindlar.

Der Lindlarer Osten scheint ein Fleckchen Erde zu sein, auf dem Menschen mit besonders viel Fußball-Sachverstand zu Hause sind. Im vergangenen Jahr holten die Frielingsdorfer Dartspieler um Lutz Schmitz den Gesamtsieg beim Tippspiel, mit dem unsere Zeitung die Fußball-Bundesliga begleitet. Und in diesem Sommer steht fest: Die Nachfolger in der Reihe der oberbergischen Tippkönige wohnen nur zwei Steinwürfe entfernt. Am Montagabend erhielten Michael Hauschild (52) und Ingo Wiethoff (61) den Pokal und wurden in den Adelsstand erhoben – übrigens passenderweise im Geißbockstall in Unterlichtinghagen.

Zwölf Punkte bedeuteten für die beiden Lindlarer den Sieg

Zwölf Punkte am elften Spieltag Ende November bedeuteten den Saisonsieg. Damit holte das Duo drei Zähler mehr als die pfeilewerfenden Vorgänger und war deutlich erfolgreicher als der durchschnittliche Fußballexperte. Genau 354 Punkte notierten unsere Mitarbeiter Björn Lange, Siegbert Dierke und Florian Sauer bei den Tippduellen quer durch Oberberg – machte in der abgelaufenen Saison gut fünfeinhalb Punkte pro Spieltag und Zettel.

Genau genommen kamen Wiethoff und Hauschild zu ihrem neuen Königstitel wie die Jungfrau zum Kinde. Die beiden Lindlarer hatten Ende 1999 den Fanclub „Schützenböcke 2000“ des 1. FC Köln ins Leben gerufen, heute eine der bedeutendsten Kölner Unterstützerinitiativen im Rechtsrheinischen. Nach 25 Jahren entschieden die beiden Gründer im letzten Herbst allerdings, nicht noch einmal für die vorderste Club-Linie zu kandidieren.

Getippt wurde quasi nebenbei

Im November luden sie nach Frielingsdorf, um ihre Nachfolger um Stefan Rappenhöner und Thomas Müller vorzustellen. Gewissermaßen nebenbei kam es dann zum Tippduell zwischen altem und neuem Vorstand. Die Jungen tippten richtig gut, fuhren letztlich acht Punkte ein – und konnten den scheidenden Vereinschefs dennoch nicht das Wasser reichen. Drei Volltreffer (darunter natürlich das 1:0 des FC über Preußen Münster) und satte sechs korrekte Tendenzen hatten die „Alten“ auf dem Zettel.

Doch noch blieb dem übrigen Oberberg 23 Spieltag Zeit, um den Schützenböcken die Führung streitig zu machen. Und dazu wurde alles aufgefahren, was Rang, Namen und Titel hat: Aus den Landesligen griffen Wiehls Stürmer Jan Peters und Hohkeppels Angreiferin Joyce Krüger an, scheiterten allerdings genauso wie Marienheides Trainer Hansi Füting, die Fußballerinnen des TSV Ründeroth, Schiedsrichterin Cora Pinner aus Hartegasse und die Bujock-Brüder Andreas und Michael aus Dümmlinghausen.

Spart euch das lange Studieren von Fußballberichten – tippt am besten nach dem ersten Bauchgefühl.
Ingo Wiethoff, frisch gebackener Tippkönig mit einem Rat an alle Tipper

Aber auch abseits des Platzes startete die Jagd auf die Schützenböcke. Der Tippzettel drehte seine Runde durch die Hauptfiliale der Volksbank Oberberg in Wiehl und durch das Stahlwerk Höver im Leppetal, im Karneval landete er beim Engelskirchener Kinderprinzen Matteo und auf der Theke der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth. Dort, also am Wupperufer, notierten die Schornsteinfeger Vanessa Bilo und Achim Dreiner Mitte Januar auch die ersten Prognosen des neuen Jahres, damals mitten im Schneeschauer.

Als das alles nicht half, schaltete sich sogar die sportliche Leitung von Regionalligist Eintracht Hohkeppel in den Wettstreit ein. Doch die Schützenböcke blieben bis zum Schluss ungeschlagen. „Das passt prima. Der FC hat die Zweitliga-Meisterschaft geholt, da konnten wir ja nicht ohne Titel bleiben“, waren sich Ingo Wiethoff und Michael Hauschild am Montag einig.

Platz zwei geht nach Bergneustadt und Wipperfürth

Den zweiten Platz in der Gesamtwertung teilt sich übrigens Akio Finkenrath, der im Oktober zusammen mit Kai Lückermann an der Theke der Bergneustädter Kultkneipe Jägerhof tippte, mit Reiner Görg aus Klaswipper, der nur eine Woche später die spontane Herausforderung von Kumpel Werner Fuge auf dem Sportplatz Windberg annahm. Beide erzielten neun Punkte. Gleich eine ganze Reihe von Tippern kam auf acht Punkte und damit auf den dritten Rang.

Zurück zu den Siegern: Der Pokal wird nicht lange in dem sehenswerten, mit Trikots, Fahnen und Schals aus allen Epochen der Geißböcke geschmückten Raum bleiben, sondern bald ins Engelskirchener Hammerwerk umziehen, wo die Schützenböcke alle wichtigen Versammlungen abhalten. „Dort werden wir ein schönes Plätzchen finden, das ist doch Ehrensache“, versprachen Wiethoff und Hauschild , die sich sichtlich über Sieg und Trophäe freuten. Besser hätte die Saison 2024/2025 aus Sicht der Frielingsdorfer Geißbock-Fans tatsächlich nicht laufen können.

Nach einem Ratschlag fürs Tippen gefragt, mussten beide auch nicht lange überlegen. Ingo Wiethoff: „Spart euch das lange Studieren von Fußballberichten – tippt am besten nach dem ersten Bauchgefühl.“