Kaplan Kingsly Paniyadimai war zur Bezugsperson für viele katholische Gläubige in der Hansestadt Wipperfürth geworden.
AbschiedKaplan zieht nach sechs Jahren in Wipperfürth weiter

Ein herzlicher Abschied mit der einen oder anderen Träne im Knopfloch: Kingsly Paniyadimai (M.) nach seiner Abschiedsmesse mit Gemeindemitgliedern von St. Nikolaus im Pfarrheim.
Copyright: Wolfgang Weitzdörfer
Es war ein Abschied, von dem klar war, dass er kommen würde – das machte ihn allerdings auch nicht leichter. Denn für viele katholische Menschen in Wipperfürth und den Kirchdörfern war „ihr Kingsly“, Kaplan Kingsly Paniyadimai, in den vergangenen sechs Jahren seines Wirkens zu einer wichtigen Bezugsperson geworden. Und das nicht nur im seelsorgerischen, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich.
„Für uns Priester ist es aber nun einmal so, dass wir gehorsam sein müssen, wenn unser Gelübde von uns verlangt, dass wir in eine andere Gemeinde gehen“, sagte Kingsly Paniyadimai, der aus dem indischen Bistum Kottar stammt. So kam er im September 2019 auch nach Deutschland, ohne die Sprache, das Klima oder die Kultur zu kennen. Wenn er sich an diese erste Zeit im Erzbistum Köln zurückerinnert, dann „fühlte sich vieles fremd an“. Nicht aber in Wipperfürth. „Von Anfang an habe ich hier etwas gespürt, das mich bis heute trägt: Wärme.“
Die Mitarbeit bei WippAsyl hat ihn berührt
Erschwerend kam damals Corona hinzu, das nach nur wenigen Monaten auch in Deutschland für Chaos sorgte. Dennoch erinnert sich der Kaplan daran, dass er von den Wipperfürthern direkt und trotz aller Einschränkungen aufgenommen wurde. Ein wichtiger Teil seiner seelsorgerischen Arbeit wurde der Kontakt zu Alten und Kranken. „Ihnen die Kommunion zu bringen, mit ihnen zu beten, war ein wichtiger Teil meines Dienstes.“ Ebenso die Begleitung auf dem letzten Weg in Form der vielen Beerdigungen, die er mit den Hinterbliebenen gefeiert hatte. Aber auch das Miteinander im Alltag war dem 47-Jährigen immer wichtig. „So etwa die Mitarbeit bei WippAsyl, eine sehr berührende und wichtige Zeit für mich, die ich nicht vergessen werde“, sagte er.
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In diesem Zusammenhang habe er auch das Verbindende im Sport kennengelernt. „Ich war in mehreren Laufgruppen. Wie beim Glauben geht es beim Laufen darum, einander zu unterstützen, sich anzufeuern und gemeinsam das Ziel zu erreichen“, sagte Kingsly Paniyadimai. Wie zuletzt, da war er eigentlich schon aus Wipperfürth weg, bei der Teilnahme am Stadtlauf im Team der Mittwochsfrauen von WippAsyl, wo man den Kaplan im Laufdress durch die Hansestadt laufen sehen konnte.
Nun geht's weiter. „Diesmal für zwei Jahre, denn dann kann ich mein Pfarrexamen beim Erzbistum Köln ablegen und Pfarrvikar werden“, sagte Paniyadimai. Er sei gespannt auf die Stelle in Gemeinden in Ratingen-Lintorf und Essen-Kettwig. „Ich hoffe sehr, dass mich die Menschen dort genauso herzlich empfangen wie hier in Wipperfürth.“

