Kölner Polizisten sichern Spuren und registrieren Einschusslöcher im Mauerwerk. Die Scheiben darüber und darunter blieben unversehrt.
Verbindung zum Drogenkrieg?Mehr als ein Dutzend Schüsse auf Haus in Wesseling abgefeuert

An der Willy-Brandt-Straße (B9)/Auf der Trift wurden am Donnerstag um 3.30 Uhr Schüsse auf ein Haus abgegeben.
Copyright: Klose
Am Donnerstagmorgen (3. Juli) um 3.30 Uhr gingen mehrere Notrufe bei der Polizeileitstelle in Bergheim ein. Die Anrufer berichteten von Schüssen im Stadtteil Urfeld – vermutlich im Bereich der Straße Auf der Trift. Zeugen hörten, dass unmittelbar nach dem Vorfall ein Fahrzeug mit auffällig hoher Geschwindigkeit vorbeigefahren sei. Die Fahrtrichtung ist allerdings unklar, so die Staatsanwaltschaft und Polizei am Nachmittag in einer Mitteilung. Als die Beamten mit mehreren Streifenwagen den Stadtteil erreichten, bestätigten sich die Informationen der Anrufer.

Mehrere Projektile trafen die Fassade eines Wohnhauses an der Hofanlage in Urfeld.
Copyright: Margret Klose
Direkt auf der Ecke An der Trift/Willy-Brandt-Straße (B9) steht eine neue, umgebaute Hofanlage. Moderne Wohneinheiten sind dort in den vergangenen Jahren entstanden. In der Fassade eines Hauses entdeckten die Polizisten 13 Einschusslöcher. Aber nicht nur dort: In einer Grundstücksmauer stecken weitere vier Projektile. Waren es gezielte Warnschüsse ins Mauerwerk? Die Glasscheiben unter und über dem betonierten Fassadenstreifen wären wohl leichter zu treffen gewesen, als der Betonstreifen zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss. Von den Tätern fehlt jede Spur. Ob die Bewohner zum Zeitpunkt, als die Schüsse fielen, im Haus waren, konnte die Polizei nicht sagen.
Angaben zu verletzten Personen liegen der Polizei nicht vor. Die Beamten sperrten den Bereich ab, Spezialisten der Abteilung KTU (Kriminaltechnischen Untersuchung) der Polizei Köln sicherten am Morgen Spuren.
Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln
- Tatort Schwimmbad „Nach kurzer Zeit hat uns eine Männergruppe in die Saunen verfolgt“
- Kölner Rheinparkcafé Insolvenzverwalter spricht mit einer guten Handvoll Interessenten
- Kurioser Streit landet vor Gericht Kölner klagen gegen Hühnerhaltung – Nachbar mit Gegenschlag
- Erzbistum Kardinal Woelkis moralischer Totalausfall im Schmerzensgeld-Prozess
- Juwelenräuberbande Prozess gegen „Pink Panther“-Mitglied in Köln – Verteidiger fordert Bewährung
- Die „taz“ nannte ihn „Richter Gnadenlos“ Kerpener Richter geht nach 14.000 Strafverfahren in den Ruhestand
- Jetzt kräht kein Hahn mehr Die Hähne müssen weg: Gericht entscheidet in Nachbarzwist
Schüsse in Wesseling: Gibt es Verbindungen nach Köln?
Spekulationen, dass die Tat im Zusammenhang mit dem Kölner Drogenkrieg stehen könnte, kamen schnell auf. Man ermittle in alle Richtungen, hieß es – auch, ob es eine Spur ins Drogenmilieu gebe.

Die Polizei sperrte den Tatort in Wesseling-Urfeld ab.
Copyright: Margret Klose
Wer wohnt in dem Haus, das beschossen wurde? In der gesamten Wohnanlage gibt es 15 Wohnungen. Der Polizei soll ein Bewohner wegen Straftaten bekannt sein. Die Ermittlungen wurden in den Vormittagsstunden von den Beamten des Polizeipräsidiums Köln übernommen.
Vergleichbare Taten ereigneten sich in der Vergangenheit auch Hürth und Köln. In der Domstadt hatten Unbekannte etwa zehnmal auch auf die Fassade eines Einfamilienhauses im Stadtteil Höhenhaus geschossen. Auch in Hürth war auf ein Wohnhaus geschossen worden. Vor mehr als einem Jahr ist im Großraum Köln ein Drogenkrieg zweier Banden entfacht. Begonnen hatte es mit einer Tat in Hürth-Kalscheuren. Aus einer Lagerhalle waren 350 von insgesamt 700 Kilogramm Drogen gestohlen worden.
Die Gewaltspirale dreht sich seitdem immer mehr. Explosionen vor Wohn- und Geschäftshäusern, Entführungen und Raubüberfälle sowie Schüsse auf Häuser sind seitdem keine Seltenheit mehr in der Kölner Region. Die Polizei hat bereits mehrere Personen festgenommen. Einige Prozesse laufen vor dem Kölner Landgericht. Ein Kronzeuge lieferte der Polizei dabei auch wichtige Details, um weitere Taten aufzuklären.
Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben oder Beobachtungen zu dem Vorfall machen können. Hinweise per E-Mail oder unter 0221/2290.