Bis 2035 will die RSAG ihren Fuhrpark komplett auf E-Mobilität umstellen. In der Testphase sind aber noch Herausforderungen zu bewältigen.
Fahrkomfort und weniger LärmRSAG will mehr elektrische Müllwagen in Rhein-Sieg einsetzen

Der elektrische Müllwagen an der Hanftalstraße in Hennef. Ein Arbeiter rollt gerade eine grüne Papiertonne zum Fahrzeug.
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Die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis können sich auf weniger Lärm und weniger Abgase einstellen, wenn die Müllabfuhr anrückt. Denn die Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft (RSAG) entwickelt ihren Fuhrpark – und zwar in Richtung E-Mobilität. Seit 2024 hat das Unternehmen erste Erfahrungen mit E-Kastenwagen im täglichen Einsatz gemacht. Inzwischen befinden sich auch Müllwagen, die elektrisch fahren, in der Testphase.
Wie Sprecher Philip Moll auf Anfrage dieser Zeitung erklärt, sei das Ziel der laufenden Testphase mit den E-Fahrzeugen, verschiedene Hersteller und Fahrzeugmodelle und tatsächlichen Einsatzbedingungen zu vergleichen. „Insgesamt setzen wir aktuell neun E-Fahrzeuge ein“, so Moll. Diese würden gleichmäßig im Kreis eingesetzt. „Drei E-Kastenwagen und fünf kommunale E-Sammelfahrzeug “, also Müllwagen, sowie ein E-Fahrzeug für die gewerbliche Sammlung gebe es.
Elektrische Müllwagen fahren viel leiser als Diesel-Pendants
Seitens der Mitarbeitenden würden die E-Fahrzeuge schon jetzt wegen ihres Fahrkomforts und geringerer Fahrgeräusche geschätzt, so Moll weiter. „Ein Pluspunkt, der auch von der Bevölkerung sehr positiv wahrgenommen wird.“
Es gibt allerdings auch Herausforderungen mit den E-Fahrzeugen. Vor allem der Start sei etwas holprig gewesen, da es zu Problemen bei der Abstimmung zwischen Fahrzeugen und Ladesäulen gekommen sei. Das sei jedoch behoben worden. Bei der regelmäßigen Nutzung seien aber auch klassische E-Fahrzeug-Probleme aufgetreten, die es einzuplanen gelte: reduzierte Reichweite bei niedrigeren Temperaturen beispielsweise. „Das nehmen wir zum Anlass, unsere Mitarbeitenden zu trainieren und die Tourenplanung flexibel an jeweilige Witterungsbedingungen und Batteriekapazitäten anzupassen“, sagt Moll.
Gerade auch bei den Abfallsammelwagen bringe der E-Betrieb zusätzliche Hindernisse mit sich. Offensichtlich zu beachten seien dabei das höhere Gewicht der Wagen, aber auch der Energieverbrauch der Schüttung und die Reichweite bei voller Beladung.
Alle Auffälligkeiten während der Testphase mit den E-Fahrzeugen würden direkt in die weiteren Planungen mit einfließen, so Moll. Derzeit befinden sich alle Fahrzeuge in der Test- oder Mietphase. Für das kommende Jahr will die RSAG aber zwei E-Kastenwagen und zehn elektrische Müllwagen kaufen. Bis 2035 sei geplant, den gesamten Fuhrpark auf E-Mobilität umzustellen.

