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Treffpunkt im AgnesviertelGlasscherben auf Kölner Spielplatz zwingen Ordnungsamt zum Einschreiten

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Der Spielplatz am Fort X ist bekannt für und beliebt wegen seiner Eisenbahn. Doch jetzt lagen Glasscherben überall verteilt, weshalb das Ordnungsamt den Platz absperrte.

Der beliebte Spielplatz am Fort X war am Mittwoch gesperrt worden – denn überall lagen Glasscherben im Sand. Ein Vater berichtet.

Ein Ausflug im Agnesviertel endet für Stephan S. und seinen sechsjährigen Sohn mit einer unangenehmen Überraschung: Der beliebte Eisenbahn-Spielplatz am Fort X ist von Glasscherben übersät – und kurz darauf wird er gesperrt.

„Wir kamen am Mittwoch gegen 16 Uhr an und haben die Scherben gesehen“, erzählt der 42-jährige Kölner einen Tag später. „Das war keine zerbrochene Flasche, die jemand aus Versehen fallen gelassen hat.“ Die Glasscherben seien überall gewesen: am Kletterturm, rund um die Rutsche, verstreut über den ganzen Platz – auch an Ecken, die weit entfernt von der Hauptansammlung lagen. „Da lagen Scherben von Wodka- und Kölschflaschen, und sehr viele sehr kleine Splitter.“

Ordnungsamt hängt Absperrband am Spielplatz im Agnesviertel auf

Der Familienvater war mit seinem Sohn und dessen Schulfreund in Begleitung seiner Mutter auf dem Spielplatz. Gemeinsam mit anderen Eltern hätten sie zunächst versucht, die Scherben zu entfernen, aber es seien einfach zu viele gewesen. Etwa 45 Minuten später rückte das Ordnungsamt an – offenbar alarmiert von besorgten Eltern. „Um den Haupteingang wurde direkt ein Absperrband gespannt, da konnte man nicht mehr rein“, sagt Stephan S.

11.09.2025, Köln: Der Spielplatz am Fort X / Neusser Wall-Ost
(Lentstraße 8) ist aufgrund von Glasscherben gesperrt worden. Foto: Arton Krasniqi

Der Spielplatz am Fort X wird von Eltern und Kindern geliebt.

Auch die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes hätten zunächst ratlos gewirkt. Die Eltern hätten bereits auf eigene Faust viele Scherben entfernt, „aber im Grunde müsste man den ganzen Platz durchsieben“, sagt der 42-Jährige. Anscheinend kam auch das Ordnungsamt zu dieser Erkenntnis und errichtete deshalb die Absperrung.

Eigentlich gilt der Spielplatz als gepflegt und ordentlich

Besonders bitter: Sein Sohn verletzte sich beim Versuch, den Erwachsenen beim Aufräumen zu helfen. „Kleiner Schnitt am Finger – aber das hat mir gezeigt, wie schnell da was passieren kann.“ Der Spielplatz gelte eigentlich als gepflegt. „Ich wollte ihn sogar gegenüber der Mutter des Schulfreundes loben, weil er immer so ordentlich ist“, sagt der Vater. „In den letzten vier, fünf Jahren habe ich so etwas dort noch nie erlebt.“

Auch Tagesmütter mit Kleinkindern seien oft am Morgen dort, weshalb Stephan S. glaubt, dass Unbekannte abends oder nachts die Scherben hinterlassen haben müssen – eben wenn keine Kinder vor Ort sind. Jetzt müssen Alternativen her: „Wahrscheinlich gehen wir zum Piratenspielplatz auf der anderen Seite der Neusser Straße oder Richtung Nippes zu dem an der Inneren Kanalstraße.“

Doch schon am Donnerstagnachmittag spielen schon wieder Kinder im Sand; das Absperrband liegt zerknüllt im Mülleimer. Noch am Tag der Meldung ist der Platz von Scherben befreit worden. Stephan S. hofft, dass der Vorfall eine Ausnahme bleibt. „Vorher hätte ich gesagt: Passt schon. Aber wenn das öfter vorkommt, wünsche ich mir mehr Kontrollen.“