Warum es Grüne und CDU im Kölner Stadtrat seit Jahren nicht schaffen, sich in der Verkehrspolitik auf ein gemeinsames Ziel zu verständigen.
Satirischer WochenrückblickDie Schunkel-Koalition


Trotz des Fahrverbots parken immer noch Autos auf der Ehrenstraße.
Copyright: Tim Attenberger
Nach langem Grübeln, welches gemeinsame Ziel das Stadtratsbündnis von Grünen und CDU in der Verkehrspolitik verfolgen könnte, herrscht seit dieser Woche Klarheit. Es ist der Stillstand.
Die Grünen wollen keine U-Bahn, die CDU keine autofreien Zonen. Der Stillstand ist das Aufhören jeglicher Tätigkeit. Es gibt ihn in Köln auch in leicht abgewandelter Form - dem Schunkeln. Ein Zustand, bei dem man sich zwar gemeinsam bewegt, aber keinen Meter vorwärtskommt.
Wer ständig auf der Stelle tritt, dessen CO₂-Fußabdruck lässt sich nicht nachverfolgen
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Das mögen die Kölner sehr, weil der Energieverbrauch auf kleinstem Raum sehr niedrig und damit klimaschonend ist. Das hätten Sie im in der Altstadt und im Tanzbrunnen am Elften im Elften am Freitag mal sehen sollen! Das Schöne am Schunkeln ist: Wer ständig auf der Stelle tritt, dessen CO2-Fußabdruck lässt schwerlich nachverfolgen.
Sollte das im Einzelfall doch mal gelingen, haben beide Koalitionspartner sofort Ziele wie die Klimaneutralität bis 2035, knapp 1300 Ladesäulen bis 2040 und so viele Fahrräder in ihrem Umweltregal, dass mit ihnen die Hälfte des Verkehrs bewältigt werden kann.
Bis dahin streitet man sich lieber über zwei autofreie Zonen auf der Ehrenstraße und der Deutzer Freiheit, sucht nach einer kölschen Lösung, die ungefähr sie aussehen könnte, dass Autos wieder zugelassen aber dort nur noch rückwärtsfahren dürfen, weil das nur in Schrittgeschwindigkeit möglich ist. Das Projekt nennt sich dann Car to go. Wer sagt denn, dass sich mit Autos keine Fußabdrücke erzeugen lassen?
Hauptsache, die Koalition fliegt nicht auseinander wie ein Verbrenner bei Tempo 200 im ersten Gang. Eine Koalition, bei der die Grünen keine Ruhe geben werden, bis auch der letzte kreuzungsfreie Überflieger wie an der Kempener Straße exklusiv den Radfahrern vorbehalten bleibt und die Christdemokraten nach dem Motto verfahren, man dürfe die Bürger nicht der Umwelt opfern.