Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Leider nicht gefunden“38-Jähriger aus Maßregelvollzug weiter auf der Flucht – Kölner Polizei gibt Update

Lesezeit 3 Minuten
13.08.2024, Köln:  Eine Weltkriegsbombe wurde bei Bauarebiten an der Gereon-Kaserne gefunden. Die 20-Zentner-Bombe (1.000kg) soll im Laufe des Tages entschärft werden. Evakuiert wir dafür auch die LVR Klinik - Forensische Psychiatrie an der Porzer Ring Straße. Foto: Arton Krasniqi

Die Polizei steht im August 2024 vor der LVR Klinik (Forensische Psychiatrie) an der Porzer Ring Straße, weil diese im Zuge eines Bombenfunds evakuiert werden musste. Seit Montag (16. Juni) läuft die Suche nach einem 38-Jährigen, der aus der Klinik geflüchtet ist. (Symbolbild)

Die Polizei sucht nach einem Mann aus der forensischen Klinik in Köln-Westhoven. Der Straftäter entfloh während eines Spaziergangs.

Nachdem einem Straftäter am Montagmittag (16. Juni) in Köln die Flucht gelungen ist, sucht die Polizei weiter nach dem 38-Jährigen. „Leider haben wir den Mann bislang nicht gefunden“, sagte ein Sprecher der Polizei in Köln am Mittwochmorgen zum Stand der laufenden Fahndung.

Die Polizei Köln war am Montagabend im Kölner Bezirk Porz zu einem Großeinsatz ausgerückt, weil der Insasse der forensischen LVR-Klinik auf der Porzer Ringstraße in Westhoven während eines begleiteten Freigangs weggelaufen war.

Der 38-Jährige hatte Ausgang und konnte dort seiner Betreuerin, die unverletzt blieb, entkommen. Er soll laut Polizei von der Wasserturmstraße in das angrenzende Waldstück gelaufen sein. Die Mitarbeiterin alarmierte umgehend die Polizei.

Köln: 38-Jähriger aus Maßregelvollzug geflüchtet

Der gesuchte Straftäter befand sich im Maßregelvollzug – das ist eine besondere Form der Unterbringung von Straftätern, die aufgrund einer psychischen oder einer Suchterkrankung das Unrecht ihrer Straftat nicht einsehen können.

Mit diesem Bild sucht die Kölner Polizei nach Andre. O., der am Montagvormittag (16.6.2025) bei einem begleiteten Freigang aus der forensischen LVR-Klinik auf der Porzer Ringstraße in Westhoven flüchtete.

Mit diesem Bild sucht die Kölner Polizei nach Andre. O., der am Montagvormittag (16.6.2025) bei einem begleiteten Freigang aus der forensischen LVR-Klinik auf der Porzer Ringstraße in Westhoven flüchtete.

Warum genau und seit wann der Mann in der Klinik in Köln-Westhoven untergebracht war, teilten auf Anfrage weder die Polizei noch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ stammt der Mann aus dem Ruhrgebiet. Während der Fahndung werde man sich nicht näher zu der Person und den Umständen der Flucht äußern, teilte eine LVR-Sprecherin mit.

Auch zum Gefährdungspotenzial, das möglicherweise von dem Flüchtigen ausgeht, wurden keine Angaben gemacht. Die Polizei sprach in einer ersten Einschätzung davon, dass von dem 38-Jährigen wohl vermutlich keine Fremdgefahr ausgehe. 

Polizei veröffentlicht Fahndungsbilder vom 38-Jährigen

Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Ermittlungen zu möglichen Aufenthaltsorten des 38-Jährigen laufen auf Hochtouren, teilte die Polizei mit. Am Dienstagabend kam es derweil zu einem richterlichen Beschluss zur Veröffentlichung von Fahndungsbildern. 

Das gesamte Gebiet um das Gremberger Wäldchen war am Montagabend durch Polizeikräfte abgeriegelt worden und wurde von Hundertschaften abgesucht. Dabei kamen auch Spürhunde zum Einsatz.

Köln: Mann aus forensischer Klinik geflüchtet

Die Suchmaßnahmen gingen auch am Dienstag weiter – allerdings nicht mehr mit einem großen Aufgebot wie am Montagabend. Es sei eine Fahndung ausgeschrieben, aktuell suche man weiter mithilfe des Streifendienstes nach dem Ausbrecher. Der gesuchte Mann sei circa 1,70 bis 1,80 Meter groß und habe kurze dunkle Haare. Er soll ein schwarzes T-Shirt, dunkelblaue Jeans und weiße Schuhe der Marke Adidas getragen haben. Darüber hinaus hat er den Angaben zufolge einen Dreitagebart. 

Die Abteilung Forensische Psychiatrie und Psychotherapie I in der Porzer Ringstraße besteht aus sechs Stationen. Die Abteilung behandelt ausschließlich männliche Patienten, die im Wesentlichen unter einer Psychose, Persönlichkeitsstörung oder Intelligenzminderung leiden. Die Polizei empfiehlt, sich bei Kontakt mit der gesuchten Person dringend an folgende Handlungsmuster zu halten: 

  1. Begeben Sie sich nicht in Gefahr!
  2. Versuchen Sie nicht, die Person selbstständig anzusprechen, zu stellen oder auf eigene Faust zu verfolgen.
  3. Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen umgehend die Polizei - und wählen Sie den Notruf 110

(pst, ts, oke)


In einer früheren Version dieses Textes stand, dass die forensische Klinik im Stadtteil Gremberghoven liegt. Tatsächlich befindet sie sich in Westhoven, der Fehler wurde korrigiert.