In Bussen und Bahnen in Köln liegen ab sofort Flyer mit Botschaften und Tipps gegen Messergewalt aus.
„Besser ohne Messer“Innenminister Reul setzt bei Kampagne gegen Messergewalt auf Hilfe der KVB

Die Kölner Polizei präsentierte sichergestellte verbotene Stichwaffen.
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Im Bemühen, Gewalttaten mit Messern einzudämmen, setzt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) jetzt auch auf die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Am Montag verteilte Reul an Fahrgäste auf dem Neumarkt Infomaterial zur Kampagne „Besser ohne Messer“. Sie ist zentraler Baustein des Zehn-Punkte-Plans gegen Messergewalt im öffentlichen Raum, den das Ministerium im Jahr 2024 ins Leben gerufen hat.
Landesweit in Köln die meisten Gewalttaten mit Messern
„Die Kölner Verkehrs-Betriebe unterstützen die Kampagne der Polizei Nordrhein-Westfalen“, teilte die KVB mit. Die Flyer werden künftig auch in Bussen und Bahnen in Köln ausliegen. Darauf stehen Botschaften wie zum Beispiel „Lass das Messer zu Hause. In Konfliktsituationen entsteht dann auch keine Versuchung, das Messer einzusetzen“ oder „Schon ein Messer dabei zu haben, kann eine Straftat darstellen“ .
Mit denselben Botschaften geht die Polizei zum Beispiel auch in Flüchtlingsunterkünfte, um die Bewohner über die Gefahren aufzuklären, die es mit sich bringt, Messer dabei zu haben oder einzusetzen. „Das Messer an der falschen Stelle eingesetzt kann zum Tod führen. Wir müssen das sehr ernst nehmen“, sagte Reul am Neumarkt.
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Insgesamt zählte die Polizei in den ersten sechs Monaten des Jahres in NRW 4333 Straftaten mit einem Messer. 2023 dieser Delikte ereigneten sich in den Kreiskommunen, 2310 in den kreisfreien Städten. Demnach wurden mit 360 Delikten die mit Abstand meisten Messerstraftaten in Köln begangen – Köln ist mit ungefähr 1,1 Millionen Einwohnern aber auch die größte Stadt in Nordrhein-Westfalen. Dortmund kommt mit 273 Fällen auf den zweiten Platz, gefolgt von Düsseldorf (220), Duisburg (166) und Essen (164).
Die Zahl der Angriffe verteilte sich in Köln relativ gleichmäßig über die Monate. Im Juni waren es mit 68 Taten die meisten, im Mai mit 52 die wenigsten. Der Kölner Neumarkt gehörte mit sechs Messervorfällen zu den zweithäufigsten Tatorten. Mit sieben Fällen gab es lediglich am Konrad-Adenauer-Platz in Düsseldorf noch mehr Angriffe.

