Noch am Sonntag sprach das Oberhaupt der katholischen Kirche den Ostersegen auf dem Petersplatz in Rom.
Am OstermontagPapst Franziskus wohl an Schlaganfall gestorben – Gläubige strömen nach Rom

Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren gestorben. (Archivfoto)
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Die katholische Kirche trauert um sein Oberhaupt: Papst Franziskus ist tot. Der gebürtige Argentinier und Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. starb am Montag (21. April) im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte. Noch am gestrigen Ostersonntag hatte Papst Franzisku den traditionellen Segen Urbi et Orbi auf dem Petersplatz gesprochen.
„Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus in das Haus des Vaters zurückgekehrt“, hieß es in der Mitteilung des Vatikans. „Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet.“
Italienischen Medienberichten zufolge ist der Papst offenbar an einem Schlaganfall gestorben. Wie der staatliche, italienische Rundfunksender RAI unter Berufung auf die Nachrichtenagentur ANSA berichtet, sei eine Gehirnblutung „eine der möglichen Todesursachen von Papst Franziskus“.Der Tod stehe demnach in einem direkten Zusammenhang mit den Atemwegserkrankungen, wegen denen der Papst zuletzt in Behandlung gewesen ist. Ebenfalls auf Quellen, die von Schlaganfall sprechen, verweist das Portal „adnkronos“.
Papst Franziskus ist tot – Gläubige strömen zum Petersdom
Auf den Petersplatz in Rom strömten am Montagvormittag nach Bekanntwerden von Franziskus' Tod zahlreiche Menschen, einige von ihnen trugen Kerzen, wie verschiedene italienische Medien berichteten. Nach Angaben eines Polizisten suchten bis zu dreimal mehr Besucher als an einem Feiertag üblich den Platz auf. Auf den Treppen des Petersdoms lag noch der Blumenschmuck der Osterfeierlichkeiten vom Vortag.
Papst Franziskus - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - war seit März 2013 im Amt. Damals wurde er nach dem überraschenden Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt XVI. zum Nachfolger gewählt, als erster Nichteuropäer seit mehr als 1.200 Jahren. Lange Zeit hatte Franziskus im Vatikan den emeritierten Papst noch an seiner Seite: Benedikt XVI. - mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger - starb 2022 mit 95 Jahren.
Papst Franziskus mit 88 Jahren gestorben
Papst Franziskus stand länger als ein Jahrzehnt an der Spitze von etwa 1,4 Milliarden Katholiken in aller Welt. Zudem war er Bischof von Rom und Staatsoberhaupt des Vatikans.

Papst Franziskus, links, trifft den emeritierten Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo. (Archivfoto)
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Seit Monaten hatte der Südamerikaner mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Wochenlang trat er nicht in der Öffentlichkeit auf. Er wurde 2021 und 2023 am Darm und wegen eines Gewebebruchs an der Bauchdecke operiert und mehrfach im Krankenhaus behandelt.
Papst Franziskus seit Jahren gesundheitlich schwer angeschlagen
Im Februar wurde er wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in die Gemelli-Klinik in Rom gebracht und entging nach Angaben seiner Ärzte nur knapp dem Tod. Am 23. März kehrte er nach seinem 38-tägigen Klinikaufenthalt in den Vatikan zurück.
Im Vorfeld der Osterfeierlichkeiten war aufgrund seiner lebensbedrohlichen Atemwegserkrankung und seines langen Krankenhausaufenthalts fraglich gewesen, in welcher Form Franziskus an den Osterfeierlichkeiten teilnehmen würde. An der traditionellen Kreuzweg-Prozession in Rom am Karfreitag hatte das Oberhaupt nicht teilgenommen.
Papst Franziskus ist tot – Konklave in Rom steht an
In der Sixtinischen Kapelle in Rom steht nun wieder ein Konklave an. Auf diese Weise bestimmt die katholische Kirche mit ihrer mehr als zwei Jahrtausende alten Geschichte den nächsten Papst. Wahlberechtigt sind Kardinäle aus aller Welt, solange sie das 80. Lebensjahr nicht vollendet haben. Franziskus' Nachfolger wird der 267. Pontifex sein.
Zuvor gibt es nach katholischem Brauch eine neuntägige Trauerzeit, die sogenannte Novendiale. Zur Beisetzung werden Staatsgäste aus aller Welt, die bereits zahlreich auf die Todesnachricht reagiert haben, erwartet. Vor seinem Tod hatte Papst Franziskus neue Regeln für bescheidenere Trauerzeremonien für Päpste auf den Weg gebracht. Weniger Pomp, dafür vereinfachte Rituale. (mbr/dpa/afp)