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„Leuchtendes Zeichen“Reaktionen auf den Tod von Papst Franziskus aus der ganzen Welt

Lesezeit 7 Minuten
Zahlreiche Jugendliche begrüßten Papst Franziskus während einer Audienz für Mittelschulen. (Archivbild)

Zahlreiche Jugendliche begrüßten Papst Franziskus während einer Audienz für Mittelschulen. (Archivbild)

Für viele war er ein Symbol der Hoffnung. Zum Tod von Franziskus äußern sich Politiker und Menschen aus dem öffentlichen Leben.

Papst Franziskus ist am Ostermontag gestorben. Der Argentinier wird als bedeutender Brückenbauer und Anwalt der Schwachen gewürdigt. Seine humanitäre Botschaft inspiriert Millionen Menschen.

Weltweit wird um Papst Franziskus getrauert. Viele würdigen seine Bescheidenheit, Menschenverbundenheit und Einsatz für die Ausgegrenzten.

Georg Bätzing: Kirche verliert „großen Papst“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den verstorbenen Franziskus als „großen Papst“ gewürdigt. Er sei auch ein mutiger Erneuerer gewesen, teilte Bätzing mit. „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“

Alles zum Thema Henriette Reker

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, leitet das Requiem für den früheren Limburger Bischof Franz Kamphaus im Limburger Dom. (Archivfoto)

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, leitet das Requiem für den früheren Limburger Bischof Franz Kamphaus im Limburger Dom. (Archivfoto)

Papst Franziskus habe als Brückenbauer Menschen zusammengeführt. „Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus, dem Menschenfreund und Menschenfischer.“

Woelki würdigt Franziskus - Glocke des Kölner Doms läutet

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den verstorbenen Papst Franziskus als „unermüdlichen Anwalt der Schwachen und der an den Rand gedrängten“ gewürdigt. „Sein ständiges waches Mahnen zu sozialer Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung als unserem gemeinsamen Haus wird uns ebenso fehlen, wie seine Impulse zu einem synodalen Miteinander in der Kirche und dazu, das Evangelium allen Menschen zu verkünden.“

Kurz nach Bekanntwerden des Todes von Papst Franziskus läutete die Petersglocke, die größte Glocke des Kölner Doms, als Zeichen der Trauer und Anteilnahme.

Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker meldet sich zu Wort

In einem Pressestatement der Stadt Köln schreibt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Der Tod von Papst Franziskus macht mich sehr traurig. Für mich ist tröstlich, dass er mit Ostern noch das höchste Fest im christlichen Kirchenjahr mitfeiern konnte, das Fest der Hoffnung.

Zweimal durfte ich Papst Franziskus persönlich begegnen. Zuletzt im vergangenen Jahr bei einer Konferenz im Vatikan zum Klimawandel. Ich habe ihn so erlebt wie viele Kölnerinnen und Kölner ihn auch erlebt haben: Er war das Gesicht einer den Menschen zugewandten, nahbaren Kirche auf Erden.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (Parteilos) am Rande einer Ford-Betriebsversammlung. (Archivbild)

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (Parteilos) am Rande einer Ford-Betriebsversammlung. (Archivbild)

Er stellte die Nächstenliebe und die soziale Tat in das Zentrum des katholischen Glaubens. Viele Kölnerinnen und Kölner hoffen, dass seine Reformen die Kirche nachhaltig prägen werden.“

Frank-Walter Steinmeier sah Franziskus als „leuchtendes Zeichen der Hoffnung“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den gestorbenen Franziskus als bedeutenden Papst und „Mann des Friedens“ gewürdigt. „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“, erklärte Steinmeier in einem in Berlin veröffentlichten Kondolenzschreiben.

„Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube haben Menschen auf der ganzen Welt berührt – und Halt, Kraft und Orientierung gegeben.“

Annalena Baerbock: „Seine Stimme wird fehlen“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den verstorbenen Papst Franziskus für seine Positionen in sozialen und kirchlichen Debatten gedankt. „Er mischte sich ein, rang für das Soziale und Menschliche“, erklärte Baerbock am Montag in den Kurzbotschaftendiensten X und Bluesky. „Seine Botschaft war für das Hier und Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt.“

„Seine Stimme wird fehlen“, fügte die Bundesaußenministerin an. Franziskus habe mit seinen Positionen auch „seine Kirche“ immer wieder herausgefordert.

Alexander Schweitzer war letzter deutsche Spitzenpolitiker, der den Papst traf

Mit großer Betroffenheit hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Ich bin tief erschüttert über den Tod von Papst Franziskus“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Noch im Februar hatte ich die Ehre, ihn persönlich zu besuchen.“

Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, äußert sich vor Beginn der 1053. Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat. (Archivbild)

Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, äußert sich vor Beginn der 1053. Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat. (Archivbild)

Die Stimme des Papstes für die Schwächsten in der Gesellschaft werde schmerzlich fehlen - und zugleich verpflichte sein Vermächtnis, Franziskus' Engagement und seine Botschaften der Nächstenliebe fortzuführen.

Friedrich Merz würdigt Franziskus' Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die Verdienste des verstorbenen Papstes Franziskus gewürdigt. „Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung“, schrieb Merz am Montag im Netzwerk X kurz nach der Nachricht vom Tod des Papstes.

„Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei“, fügte Merz, der im Mai zum Bundeskanzler gewählt werden soll, hinzu.

Ministerpräsident Hendrik Wüst trauert um Papst Franziskus

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) trauert um Papst Franziskus. „Franziskus war eine beeindruckende Persönlichkeit und ein nahbarer Papst“, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf am Montag mit. Mit unermüdlichem Einsatz habe er sich insbesondere für Arme und Schwache und für die Ausgegrenzten eingesetzt. Dies habe die katholische Kirche nachhaltig geprägt.

„Papst Franziskus war ein Kirchenoberhaupt, das sich unter die Menschen gemischt hat und ihnen auf Augenhöhe begegnet ist“, würdigte Wüst.

Ursula Von der Leyen: Papst Franziskus inspirierte Millionen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat mit großer Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus“, schrieb von der Leyen auf der Plattform X.

„Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Erbe von Papst Franziskus uns allen auch weiterhin den Weg zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt weisen wird.“

Donald Trump bekundet sein Beileid auf „Truth Social“

US-Präsident Donald Trump hat nach dem Tod von Papst Franziskus am Montag seine Anteilnahme in einem kurzem Beitrag auf seinem Onlinedienst Truth Social bekundet: „Ruhe in Frieden, Papst Franziskus! Gott segne ihn und alle, die ihn liebten.“

Die Beziehung zwischen Trump und dem Vatikan war zeitweise angespannt, etwa weil Franziskus die harte Migrationspolitik des neuen US-Präsidenten kritisiert hatte.

Für Joe Biden war Papst ein „Licht des Glaubens“

Der gläubige Katholik und Vorgänger Trumps, Biden, schrieb, Franziskus werde „als eines der bedeutendsten Oberhäupter unserer Zeit in Erinnerung bleiben, und ich bin froh, ihn gekannt zu haben“. Biden versah den Beitrag bei X mit einem Foto von sich und dem Papst.

Franziskus sei „anders als seine Vorgänger gewesen“, betonte Biden. „Er war der Papst des Volkes, ein Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.“

Emmanuel Macron würdigt Franziskus als Papst der „Verletzlichsten und Schwächsten“

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann gewürdigt, der stets „an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten“ gestanden habe. Franziskus habe „sein ganzes Leben lang für mehr Gerechtigkeit und für eine bestimmte Idee von Menschlichkeit, für eine brüderliche Menschlichkeit gekämpft“, sagte Macron am Montag bei einem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte.

Er sprach „den Katholiken auf der ganzen Welt“ sein „tief empfundenes Beileid“ aus. Frankreich teile „den großen Schmerz“ den der Tod des Pontifex in der ganzen Welt verursache.

Wolodymyr Selenskyj würdigt Franziskus' Gebete für Frieden in der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb: „Er verstand es, Hoffnung zu geben, Leiden durch Gebet zu lindern und die Einheit zu fördern.

Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet. Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die bei Papst Franziskus geistigen Beistand suchten. Ewiges Gedenken!“

Wladimir Putin: Papst hat „Humanismus und Gerechtigkeit“ verteidigt

Auch der russische Präsident Wladimir Putin hat den verstorbenen Papst Franziskus als „weisen“ Mann bezeichnet, der die „hohen Werte von Humanismus und Gerechtigkeit“ stets verteidigt habe.

In einem am Montag vom Kreml veröffentlichten Brief an den Vatikan würdigte Putin Franziskus für dessen Engagement für einen Austausch mit der orthodoxen Kirche in Russland. Der verstorbene Papst habe „den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen und der Römisch-Katholischen Kirche aktiv gefördert“, schrieb der Kremlchef.

Israels Präsident: Franziskus war „Mann des tiefen Glaubens“

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat Christen in aller Welt nach dem Tod von Papst Franziskus sein Beileid ausgesprochen. Er bekunde seine Teilnahme vor allem christlichen Gemeinden in Israel, „im Heiligen Land, zum Verlust ihres großen geistigen Vaters“, hieß es in einer Stellungnahme von Herzogs Büro.

Papst Franziskus sei „ein Mann des tiefen Glaubens und grenzenlosen Mitgefühls“ gewesen. Er habe sein Leben der Hilfe für Arme gewidmet und immer wieder zu Frieden in einer unruhigen Welt aufgerufen. Zu Recht habe der Papst es für essenziell gehalten, starke Beziehungen mit der jüdischen Welt zu fördern und sich für den Dialog zwischen den Religionen einzusetzen.

„Ich hoffe von Herzen, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln bald erhört werden“, sagte Herzog zudem. „Möge sein Andenken weiterhin zu Taten der Güte, Einheit und Hoffnung inspirieren.“ (dpa/afp/kna/aki)