In Mathildenhof gibt es nun einen Ort, an dem sich queere Jugendliche untereinander „connecten“ können.
Weiteres AngebotIn Mathildenhof entsteht Treff für queere Jugendliche in Leverkusen

Leiter Adrian Schiefke vor dem neuen Jugendtreff
Copyright: Anne Philipp
Der Andrang ist zum Beginn des queeren offenen Treffs in Mathildenhof noch nicht so groß. Am vergangenen Freitag feierte er für Jugendliche seine Eröffnung. Ab sofort können Jugendliche jeden Freitag von 15 bis 20 Uhr zum „Treff in Mathildenhof“ kommen. Hier soll allen queeren Jugendlichen ein Ort zum „connecten“ gegeben werden.
Adrian Schiefke ist Einrichtungsleiter, er freut sich sichtlich über die Eröffnung des Treffs. Ende des vergangenen Jahres haben die Vorbereitungen und die Planung für das Projekt begonnen, so der Sozialarbeiter.
Bevor die Räume, die der Gemeinde gehören, nun umgewandelt wurden, gab es hier einen ganz normalen offenen Treff, erzählt Schiefke. Allerdings seien die Jugendlichen und Kids recht gut angebunden, weshalb ein offener Treff an diesem Ort nicht zwingend notwendig gewesen sei. Die Haushaltslage in Leverkusen habe zudem dazu geführt, den Treff in der bisherigen Form zu überdenken.
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Viel Nachfrage aus Schulen
Einen offenen Treff für Jugendliche, die sich als queer identifizieren, also nicht mit den traditionellen Geschlechtsidentitäten und Sexualitäten, habe es in diesem Teil Leverkusens vorher nicht gegeben. „Die Jugendzentren haben alle irgendwo einen Schwerpunkt“, meint der Einrichtungsleiter. Die Arbeit mit marginalisierten Gruppen kippe dabei teilweise hinten rüber. Auch aus Schulen haben sie eine hohe Nachfrage gespürt. Da haben die Organisatoren der Katholischen Jugendagentur sich gesagt: „Wir bauen jetzt hier was auf!“.
Wir bauen jetzt hier was auf!
Die Möbel aus den vorhandenen Räumlichkeiten konnte der Treff übernehmen. „Wir beleben es ein bisschen wieder.“ Außerdem hat Schiefke noch ganz andere Ideen, den Treff zu gestalten. Es gibt Räume, um kreativ zu sein, zum Zocken, aber auch Ecken, wo man sich einfach entspannen kann. Jeden Samstag gebe es außerdem ein kreatives Angebot von ehrenamtlich arbeitenden Jugendlichen. „Die Jugendlichen sollen direkt was machen können“, auch um sich untereinander zu „connecten“.
Yanki Kanarya ist in einem Solinger Treff tätig. Es sei „quasi eine Mini-Geschäftsreise“ für ihn zum Opening-Event zu kommen. In ihrem Gebiet sei Netzwerkarbeit unvermeidbar. „Es gibt nie genug Stellen und Räumlichkeiten“ findet er.
Neben Adrian Schiefke kümmert sich auch noch eine weitere Mitarbeiterin um die Jugendlichen. Die beiden wollen den Jugendlichen zunächst mal ein offenes Ohr schenken, sie auf ihrem Weg unterstützen, aber auch in Fragen des Empowerment beraten. Mit Empowerment sind Strategien gemeint, die Menschen in die Lage versetzen, ein selbst bestimmtes, autonomes Leben zu führen, und ihre Interessen selbst in die Hand zu nehmen. Sie hoffen aber auch, „dass die Jugendlichen mit eigenen Ideen kommen, was aus diesem Treff werden soll.“
Der Träger des queeren offenen Treffs ist die katholische Jugendagentur. Der Landschaftsverband Rheinland fördert das Projekt bis zum Dezember dieses Jahres. „Was danach kommt – schauen wir mal, was passiert“, so Schiefke. In Opladen gibt es seit September 2023 einen weiteren Treff für queere Jugendliche. Dort wird er von der evangelischen Kirche Opladen im Gemeindehaus neben der Bielertkirche angeboten.
Mit dem Opening-Event am vergangenen Freitag wollte die Macher von der KJA den Jugendlichen eine Möglichkeit geben „reinzuschnuppern“. Der Treff soll für sie ein „safe-space“ sein. „Es war notwendig, überhaupt einen Treff zu haben“, findet der Einrichtungsleiter.
Öffnungszeiten
Der queere Treff in Mathildenhof wird von der Katholischen Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg angeboten. Die Räume an der Teltower Straße 18e sind immer freitags von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Der nächste offene queere Jugendtreff im Gemeindehaus der evangelischen Kirche Opladen, Bielertstraße 14, ist am Freitag, 13. Juni, von 19 bis 22.30 Uhr. (anp)