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Kommentar

Pokal-Aus
Der 1. FC Köln hat sich mit klarem Plan und viel Mut teuer verkauft

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3 min
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Stellte seine Mannschaft gegen den FC Bayern hervorragend ein: Kölns Trainer Lukas Kwasniok

Die Auftritte des Kwasniok-Teams sorgen für deutlich mehr Zuversicht denn Skepsis. Jetzt kommen die Spiele gegen Gegner, in denen es für den FC aber noch mehr gilt.

Wenn eine Mannschaft derzeit den FC Bayern München bezwingen will, dann muss nahezu alles passen. Erst recht für einen Aufsteiger wie den 1. FC Köln. Bei dem Team von Trainer Lukas Kwasniok passte am Mittwochabend im Pokal bis zur 36. Minute auch fast alles. Sie verkaufte sich mehr als teuer gegen das Starensemble um Harry Kane, dem aktuell wohl bestem Stürmer der Welt.

Der neue Coach der Kölner hatte seine Elf taktisch hervorragend eingestellt. Kwasniok wählte eine mutige, offensive Aufstellung und Ausrichtung. Und gab seinen Spielern einen klaren Plan an die Hand. Kompliment. Die Bayern wurden vom frech auftretenden, aggressiven FC überrascht, kamen in Bedrängnis und konnte froh sein, nur ein Gegentor zu kassiert haben. Am Ende hatten die Kölner 13 Torschüsse abgegeben – so viele wie noch keine andere Mannschaft in dieser Saison gegen den Rekordmeister.

1. FC Köln: Fehlentscheidung schmälerte FC-Chancen enorm

Es ist wahrlich nicht gesagt, ob ein zur Halbzeit mit 1:0 oder 2:0 führender FC den Vorsprung auch über die Runden gebracht hätte, dafür besitzen die Bayern in der Summe einfach zu viele überragende Individualisten, die immer zurückschlagen können. Doch die Fehlentscheidung der Schiedsrichter, das Tor aus klarer Abseitsposition von Luis Diaz in besagter 36. Minute nicht zu sehen, schmälerte die Kölner Chancen enorm. VAR hin oder her: Auch ohne den Videoschiedsrichter, der unverständlicherweise im Pokal in der zweiten Runde noch nicht zum Einsatz kommt (was wäre eigentlich gewesen, wenn ein Regionalligist wie Illertissen in die dritte Runde eingezogen wäre?), hätte das Gespann das erkennen müssen.

In der vergangenen Saison hätte der FC den großen Pokal-Coup landen können, stand in Leverkusen so dicht vor dem Halbfinale. Diesmal ist der große Traum vor allem geplatzt, weil die Kölner großes Lospech hatten. Es ist derzeit einfach kein Vergnügen und eher eine Sisyphusarbeit, auf diese Bayern in dieser Form so früh im Wettbewerb zu treffen.

Gegen HSV und in Gladbach gilt es, wieder etwas Zählbares mitzunehmen

Doch der 1. FC Köln kann auch nach dieser Niederlage etwas für die kommenden Aufgaben mitnehmen. Er weiß, was gut läuft, und er weiß, woran er noch arbeiten muss. Die Chancenverwertung ist ausbaufähig, das zeigte sich auch beim unglücklichen 0:1 in Dortmund. Manchmal wirkt das Team zudem etwas zu euphorisch. Aber der Aufsteiger ist absolut konkurrenzfähig, willig, energetisch und enttäuschte unter Kwasniok eigentlich in keinem Spiel. Die Grundtugenden stimmen stets. Auch das Drama um die Horror-Verletzung von Timo Hübers hatte das Team auf dem Platz offenbar gut weggesteckt. Und dass Stürmer-Neuzugang Ragnar Ache funktionierte, überzeugte und über die komplette Distanz gehen konnten, dürfte auch ein Mutmacher sein.

Doch jetzt, vor der erneuten Länderspielpause, kommen wieder die Gegner auf vermeintlicher Augenhöhe. Gegen Mitaufsteiger Hamburger SV am Sonntag und die Woche darauf im Derby bei Borussia Mönchengladbach gilt es für den FC, da muss etwas Zählbares herausspringen. Nach den Spielen könnten sich schon mal andeuten, wohin die Reise des bis dato mehr als ordentlich gestarteten Aufsteiger in dieser Saison gehen könnte. Bisher stimmt einiges zuversichtlich.