Bayer 04 Leverkusen holt Ibrahim Maza von Hertha BSC Berlin. Das 19-jährige Offensivjuwel tönt direkt mit einer Titelansage.
Keine Leihe geplantBayer 04 traut Zugang Maza den Sprung in die Champions League zu

Ibrahim Maza mit dem Bayer-04-Trikot.
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Der Deal ist endgültig durch: Ibrahim Maza wechselt zur kommenden Saison von Zweitligist Hertha BSC zu Bayer 04 Leverkusen. Beim noch amtierenden Doublesieger unterschrieb der 19-Jährige einen Fünfjahresvertrag bis 2030. „Ibrahim Maza ist aktuell einer der interessantesten jungen Offensivspieler“, erklärte Bayers Sportgeschäftsführer Simon Rolfes und geriet fast ins Schwärmen: „Er hat hervorragende technische Fertigkeiten, er ist dribbelstark und durchsetzungsfähig und hat dabei einen Blick für seine Mitspieler, die er glänzend einzusetzen weiß.“
Maza durchlief seit 2016 alle Jugendmannschaften bei Hertha BSC, debütierte bei den Profis im April 2023 in der Bundesliga als 17-Jähriger. Seitdem stehen zwei Erst- und 43 Zweitligaeinsätze in seiner Vita. In der laufenden für die Berliner sehr durchwachsenen Spielzeit inklusive Trainerwechsel erzielte Maza fünf Tore und bereitete fünf weitere vor. Neun der zehn Scorerpunkte steuerte der Sohn einer vietnamesischen Mutter und eines algerischen Vaters bis Dezember bei, seitdem herrscht ein wenig Flaute.
Dennoch traut man „Ibo“ in Leverkusen den Sprung von einem durchschnittlichen Zweitligisten zum Meisterschaftsanwärter und Champions-League-Teilnehmer auf Anhieb zu. „Ich glaube, die Art, wie wir Fußball spielen, liegt ihm sehr“, sagte Rolfes auf Anfrage dieser Redaktion. „Er wird sicher auch von seinen neuen Mitspielern viel lernen. Er hat so viel Potenzial und bringt jetzt schon sehr viel mit für unseren Fußball.“
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Titelansage von Ibrahim Maza
Maza selbst hat die gewachsenen Ansprüche bei der Werkself allem Anschein nach bereits verinnerlicht und ließ mitteilen: „Jetzt möchte ich mich bei einem europäischen Topklub auf der ganz großen Bühne bewähren. Ich freue mich sehr auf Bayer 04, auf das spezielle, enge Stadion mit seiner tollen Atmosphäre und auf eine Mannschaft, die mich in den zurückliegenden Jahren sehr beeindruckt hat. Hier in Leverkusen kann ich mich noch weiterentwickeln und Titel gewinnen – das ist es, was mich antreibt.“
Der Wechsel hatte sich in den vergangenen Wochen schon abgezeichnet. Für Maza habe sich die Chance ergeben, sich in der Bundesliga-Spitze und auf internationalem Parkett zu beweisen, sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber. „Diese Chance wollte er ergreifen und daher möchten wir Ibo für die vielen schönen Momente, tolle Tore und ganz viel Herzblut für Hertha BSC danken.“ Maza hatte in Berlin noch einen Vertrag bis 2027 und dankte seinem aktuellen Verein: „Ich hatte bei der Hertha in der Zweiten Liga die besten Möglichkeiten, mich zu entwickeln und zu verbessern.“ Sein Wechsel wird der finanziell stark angeschlagenen Hertha rund zwölf Millionen Euro in die Kassen spülen.
Der gebürtige Berliner wird in Leverkusen sicher einen großen Rucksack aufgesetzt bekommen: Im Falle eines Abgangs von Starspieler Florian Wirtz im kommenden Sommer oder 2026 wird Maza unausweichlich in die Rolle des Nachfolgers gedrängt werden. In Leverkusen wollen sie das aber so nicht verstanden wissen, da den handelnden Personen bewusst ist, dass Wirtz keinesfalls eins zu eins zu ersetzen ist. Vielmehr soll ein möglicher Abgang des Pulheimers im Kollektiv mit mehreren Zugängen aufgefangen werden. Dabei soll dann aber natürlich auch Maza helfen.
Zusammen mit Wirtz in der deutschen Nationalmannschaft wird Maza jedenfalls nicht zu sehen sein. Der 1,80 Meter große Offensivallrounder durchlief zwar die deutschen Jugendnationalteams von U18 bis U20, entschied sich im vergangenen Jahr aber für die algerische A-Nationalmannschaft, debütierte im Oktober in der WM-Qualifikation gegen Togo. Es sei ein langer Entscheidungsprozess gewesen, erklärte er 2024: „Ich wollte so früh wie möglich für eine A-Nationalmannschaft auflaufen können und so viele Spiele wie möglich als Profi in der Nationalelf machen.“