Der spanische Startrainer bleibt Leverkusen erhalten und seiner eigenen Karriereplanung gleichzeitig treu, meint unser Autor.
Kommentar zu Bayer 04Xabi Alonsos Entscheidung überrascht nur auf den ersten Blick


Auf der Pressekonferenz vor dem Hoffenheim-Spiel kündigt Xabi Alonso seinen Verbleib in Leverkusen an.
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Noch mindestens bis Sommer 2025 darf sich Bayer 04 Leverkusen über Xabi Alonso und damit einen der weltweit am höchsten wertgeschätzten Fußball-Persönlichkeiten und einen der begehrtesten Trainer freuen. Für die Führung des Werksklubs ist der am Karfreitag verkündete Verbleib des Spaniers ein Triumph auf ganzer Linie, ebenso für die Fans.
Denn im Anschluss an die voraussichtlich geschichtsträchtige Leverkusener Saison 2023/24 samt einiger Titel wird der einst denkbare Ausverkauf ausbleiben. Im Gegenteil. Mit Trophäen und dem nötigen Kleingeld in der Hinterhand sowie den Zusagen von Erfolgs-Eckpfeilern wie Trainer Xabi Alonso und Offensivgenie Florian Wirtz sind alle Grundlagen für weitere spektakuläre Jahre gelegt.
Die Entscheidung Xabi Alonsos gegen prestigeträchtige Fußball-Hochburgen wie München oder Liverpool und für das eher beschauliche Leverkusen könnte auf den ersten Blick überraschen. Ist aber beim genaueren Hinsehen auf die Karriereplanung des Spaniers nur konsequent.
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Drei Jahre verbrachte der einstige Weltklasse-Fußballer bei San Sebastiáns Reserve-Team, um in der Praxis die Trainer-Basics zu lernen. Der Schritt nach Leverkusen in die Bundesliga war wohlüberlegt, ein Jahr zuvor hatte er Borussia Mönchengladbach noch abgesagt. Keine Sprosse der Karriereleiter wollte Xabi Alonso überspringen. Doch nun dieses so unglaublich erfolgreiche Projekt bei Bayer 04 nach seiner ersten vollständigen Saison zu verlassen, erachtete er als zu früh. Es passte nicht zum Karriereplan des früheren Regisseurs, der auch auf dem Rasen keine übereilte Bewegung machte und keinen hektischen Pass schlug.
Der Schritt zu einem Weltklub wird kommen, ob 2025 oder 2026
Xabi Alonsos Schritt zu einem Weltklub wird kommen, ob im Sommer 2025 oder ein Jahr später, daran führt kein Weg vorbei. Doch der Baske hat das Selbstvertrauen, in eigener Regie über das Tempo seines Aufstiegs zu entscheiden und sich nicht treiben zu lassen. Selbst, wenn als Konsequenz Trainerposten, die er im Sommer 2024 sicher gehabt hätte, dann nicht mehr frei sind.
Und die Türen aller seiner Ex-Klubs hat Xabi Alonso mit seiner Zusage an Leverkusen nicht zugeschlagen. Carlo Ancelotti wird keine Ewigkeiten mehr Trainer von Real Madrid sein. Doch noch hat er Vertrag, allerdings bis 2026. In Leverkusen würde man diese Variante – ein Wechsel Xabi Alonsos in zwei Jahren – sicher auf der Stelle unterschreiben.