Während Vanessa Fudalla nach Leverkusen wechselt, schließt sich Delice Boboy den Fußballerinnen aus Sachsen an.
FrauenfußballBayer 04 Leverkusen und RB Leipzig tauschen ihre Angreiferinnen

Vanessa Fudalla (links) im Trikot von RB Leipzig im Bundesligaspiel gegen ihre künftigen Teamkolleginnen von Bayer 04 Leverkusen.
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Frauenfußball-Erstligist Bayer 04 Leverkusen hat eine erste Verpflichtung für die kommende Spielzeit bekanntgegeben, verliert aber ein großes Talent. Vanessa Fudalla kommt ablösefrei vom Ligarivalen RB Leipzig, wo ihr Vertrag im Sommer ausläuft. Sie unterschrieb in Leverkusen einen bis zum 30. Juni 2027 gültigen Kontrakt.
Den Weg in die umgekehrte Richtung schlägt Stürmerin Delice Boboy ein. Sie wechselt nach Leipzig. Dabei macht die 18-Jährige ein Jahr vor Vertragsende von einer Ausstiegsklausel Gebrauch.
Vanessa Fudalla überzeugt mit Flexibilität und Effizienz im Abschluss
Fudalla habe über mehrere Jahre hinweg mit einer beeindruckenden Quote ihre Qualität und Effizienz im Torabschluss unter Beweis gestellt. „Zudem hat sie in den vergangenen beiden Saisons alle Ligaspiele bestritten“, sagt Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer-Frauen, über die 23-Jährige. Feifel attestiert der neuen Spielerin großes Entwicklungspotenzial und die Flexibilität, in der Offensive auf allen Positionen spielen zu können. „Damit passt sie sehr gut in unsere Philosophie.“
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Fudalla kam in Nürnberg zur Welt. Beim Stadtteilverein DJK Langwasser begann sie 2007 ihre Vereinslaufbahn. Nach Zwischenstationen bei mehreren Klubs in Nürnberg und Umgebung wechselte sie 2015 zu den B-Juniorinnen des 1. FC Nürnberg. Im Sommer 2017 heuerte sie dann beim FC Bayern München an, wo sie noch im selben Jahr mit der Reserve in der Südstaffel der 2. Bundesliga debütierte.
Nach 33 Zweitliga-Einsätzen für die FCB-Reserve mit 20 Toren ging es 2019 zum Bundesligaaufsteiger FF USV Jena. Ihr erstes Bundesligator erzielte Fudalla am 22. September 2019 beim 2:2 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln per Elfmeter. Von Jena, das die Spielzeit als Schlusslicht abschloss, wechselte die Stürmerin 2020 zum damaligen Zweitligaaufsteiger RB Leipzig, wo sie 2023 mit 20 Toren nicht nur Torschützenkönigin wurde, sondern auch erheblichen Anteil am Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft und Aufstieg hatte.
Auch in der Erstklassigkeit stellte die Fränkin ihre Treffsicherheit unter Beweis. So erzielte sie in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils zehn Treffer. Insgesamt erzielte sie für den Verein aus Sachsen in 107 Pflichtspielen 69 Treffer. „Nach fünf Jahren bei RB ist es für mich an der Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen. Leverkusen war für mich schon immer ein sehr attraktiver Klub“, erklärte die deutsche U-23-Nationalspielerin.
Delice sieht angesichts der großen Konkurrenzsituation in unserer Offensive in Leipzig mehr Chancen auf möglichst viel Spielzeit
Bayer 04 verabschiedete mit Karolina Lea Vilhjalmsdottir zuletzt eine Offensivspielerin, deren Leihe vom FC Bayern München endete. Zudem muss der Verein rund vier Monate auf Angreiferin Caroline Kehrer verzichten, die sich unlängst im Training einen Meniskusriss im rechten Knie zuzog. Und im Sturm wird künftig eben auch Boboy fehlen. Sie sehe angesichts „der großen Konkurrenzsituation in unserer Offensive in Leipzig mehr Chancen auf möglichst viel Spielzeit“, erklärt Feifel den Abgang. „Delice hat ihren erfolgreichen Weg durch unsere Nachwuchsmannschaften in den vergangenen Monaten mit ihren ersten Bundesliga-Einsätze und den ersten Toren gekrönt. All das hat sie sich hart erarbeitet“, sagt er.
Die 18-Jährige zählte seit der Saison 2023/24 zum Profi-Kader. In der Spielzeit zuvor hatte sie mit 21 Treffern großen Anteil am Gewinn der Deutschen B-Juniorinnen-Meisterschaft mit der U 17. In der am Sonntag zu Ende gegangenen Erstliga-Saison gab sie ihr Debüt für das Bundesliga-Team und erzielte bei 20 Einsätzen vier Tore.