Mit einem Gottesdienst am Kölner Dom ist ein viertägiges Glaubensfest gestartet. Bis Sonntag werden mehrere Hundert Menschen erwartet.
Fronleichnam in KölnWoelki eröffnet Glaubensfest – Schiffsprozession in Mülheim

Am Mülheimer Ufer in Köln fand eine Schiffsprozession an Fronleichnam statt.
Copyright: Helena Neukam
Mit einem feierlichen Gottesdienst auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom hat Erzbischof Rainer Maria Woelki an Fronleichnam ein viertägiges Glaubensfest eröffnet. In seiner Predigt rief er dazu auf, die Eucharistie als Mitte des kirchlichen Lebens neu zu entdecken. Die Kirche lebe aus der Begegnung mit Jesus Christus, der sich im Brot des Lebens schenke, so der Kardinal am Donnerstag. „Alle Menschen sollen dieses Leben empfangen.“
Zu dem Glaubensfest werden laut Erzbistum Köln rund 700 Teilnehmer erwartet. Bis Sonntag finden Vorträge, Workshops und Gottesdienste statt. Das Motto der sogenannten Eucharistischen Konferenz lautet: „Kommt und seht – die Eucharistie als Quelle unserer Hoffnung“.
Prozession durch die Innenstadt
An den Gottesdienst schloss sich eine Prozession durch die Straßen der Kölner Innenstadt an. Sie brachte nach den Worten des Erzbischofs zum Ausdruck, dass kein Lebensbereich, keine Not und kein Mensch von Christus ausgeschlossen sei. Und auch auf der rechten Rheinseite gibt es an Fronleichnam ein besonderes Programm: Die Mülheimer Gottestracht 2025.
Alles zum Thema Erzbistum Köln
- Kirche Diakonweihe in Euskirchen: Francesco Tabacco erklärt, warum er Priester werden möchte
- Umstrittener Kardinal Über 55.000 Unterschriften für Absetzung Woelkis
- Artenvielfalt an der Cultur-Kirche Erzbistum stößt Projekt in Engelskirchen an
- Billie Eilish, Stadtrat, Nachtlauf Was diese Woche in Köln wichtig wird
- Jonas Kaufmann Lohmarer Kirchenmusiker geht mit Star-Tenor weltweit auf Tournee
- Warum ist Döner so teuer? Kinder befragen Leverkusener OB-Kandidaten
- Baustart an Sankt Andreas Schlebusch bekommt ein neues „Haus der Begegnung“

Am Mülheimer Ufer in Köln fand eine Schiffsprozession an Fronleichnam statt.
Copyright: Helena Neukam
Den Auftakt bildete am Donnerstagmorgen eine Eucharistiefeier um 9 Uhr in der Liebfrauenkirche, gefolgt von einer Landprozession zum Mülheimer Ufer um 10 Uhr. Um 11 Uhr schloss sich eine Schiffsprozession mit den Erstkommunionkindern an.
Hunger nach Sinn, Glück und Liebe
Die Eucharistie meint die in der Gestalt von Brot und Wein gefeierte Gegenwart Gottes. An Fronleichnam wird diese Gegenwart in besonderer Weise gefeiert, indem das eucharistische Brot – die Hostie – in einer Prozession durch die Straßen getragen wird.
Jesus Christus stille den tiefen Hunger des Menschen nach Sinn, Glück und Liebe, so Woelki. In der Eucharistie werde das Heil Christi gegenwärtig, das er durch seinen Kreuzestod für die Menschen erworben habe. Der Kardinal hob die Bedeutung der eucharistischen Anbetung hervor: „Sie öffnet uns für das Geheimnis einer einzigartigen Begegnung mit dem Herrn.“
Auch an die Armen denken
Die Eucharistie darf sich laut Woelki nicht in der liturgischen Feier erschöpfen, sondern muss im „Gottesdienst des Lebens“ weiterwirken. Sie habe sowohl eine missionarische als auch eine diakonische Dimension. „Es gilt auch immer, den Tisch zu decken, an dem jene, die hungern, satt werden können – gleich ob sie materieller oder geistlicher Nahrung bedürfen.“
Mit einem Zitat der heiligen Mutter Teresa unterstrich der Erzbischof die Verbindung von Frömmigkeit und Nächstenliebe: „Wenn wir Jesus in der Gestalt des Brotes sehen können, können wir ihn in den geschundenen Leibern der Armen sehen.“ (kna)