Die Tierrechtsorganisation fordert nach dem Vorfall in der Nähe des Hofes des Ex-Rennfahrers das Verbot privater Feuerwerke.
Totes Reh auf Hof in KerpenPeta erstattet nach Vorwürfen von Ralf Schumacher Strafanzeige

Ralf Schumacher hatte den Vorfall in Kerpen-Manheim öffentlich gemacht. (Symbolbild)
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Die Tierrechtsorganisation Peta hat eigenen Angaben zufolge bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. In der Nähe eines Hofes in Kerpen-Manheim waren offenbar in der Silvesternacht extrem starke Feuerwerkskörper gezündet worden – wodurch ein Reh zu Tode gekommen sei. So schilderte es jedenfalls der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher auf seinem Instagram-Account. Er hatte das Tier leblos aufgefunden.
Der Kerpener macht Mitarbeiter des RWE-Werksschutzes dafür verantwortlich. Ein Sprecher des Essener Energiekonzerns wies Schumachers Vorwurf zurück. Vielmehr gebe es Hinweise, wonach Jugendliche die Böller am Rande des Braunkohleabbaus gezündet hätten.
Ralf Schumacher soll mit Peta für ein Böllerverbot eintreten
In einer Pressemitteilung heißt es am Mittwoch, Peta sei Ralf Schumacher dankbar dafür, dass er den Fall öffentlich gemacht habe. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. „Der tragische Tod eines schwangeren Rehs und die Panik der Pferde, Schweine und anderen Tiere auf Ralf Schumachers Grundstück machen eines ganz deutlich: Private Feuerwerke müssen endlich verboten werden“, fordert Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei Peta Deutschland. „Denn leider ist dieser Vorfall nur ein Beispiel von Tausenden.“ Peta bietet Schumacher an, sich künftig gemeinsam für ein solches Verbot einzusetzen.
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Jahr für Jahr würden rund um Silvester unzählige Tiere durch laute Knallkörper und Böller sterben. Nicht nur viele tierische Mitbewohner in den Haushalten litten „aufgrund dieses Infernos unter unvorstellbarer Angst“. Auch Wildtiere erschreckten sich laut Hoger buchstäblich zu Tode, verbrauchten wichtige Energiereserven oder erlitten Knalltraumata.
Rehe und andere Tiere liefen aufgrund des ohrenbetäubenden Lärms voller Panik auf Fahrbahnen und verursachten schreckliche Unfälle. Vögel, von denen viele eine schlechte Nachtsicht haben, würden ängstlich aus ihren Nestern fliehen und prallten ungebremst gegen Hindernisse – oft seien sie sofort tot. Die Politik dürfe dieses Problem nicht länger ignorieren. (jtü)