Im ersten Playdown-Duell mit Neckarsulm waren die Elfen chancenlos. Am Freitag kommt es zum zweiten Match.
HandballLeverkusens Managerin Annika Ingenpaß erwartet eine Steigerung

Sportchefin und Kreisläuferin der Elfen: Annika Ingenpaß (M.)
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Die ernüchternde erste Begegnung in den Playdowns mussten die Leverkusener Bundesliga-Handballerinnen über die Ostertage abschütteln. 22:30 (10:16) hatte der TSV Bayer 04 bei der Neckarsulmer Sport-Union verloren und war dabei schon ab Mitte der ersten Halbzeit chancenlos gewesen. Die Sportliche Leiterin Annika Ingenpaß, die zudem auch als Kreisläuferin für das Team spielt, und Trainer Michael Biegler hatten die mangelhafte Deckungsarbeit als Hauptgrund für die Niederlage zum Auftakt des Playdown-Halbfinals ausgemacht.
Am Freitag (19 Uhr, Ostermann-Arena) steht die zweite Begegnung an – und die Leverkusenerinnen möchten und müssen ein anderes Gesicht zeigen, um das dritte Playdown-Spiel noch zu erzwingen. „Mir ist wichtig, dass wir am Freitag anders auftreten. Das erwarte ich von allen, auch von mir selbst“, sagt Ingenpaß. Gelingt der Turnaround, geht es am 3. Mai in Neckarsulm um die Frage, wer sich bereits der Abstiegssorgen entledigen kann – und wer weiter bangen muss. Dabei schielt Ingenpaß auch zur möglichen Konkurrenz aus dem anderen Playdown-Halbfinale rüber: „Ich war sehr überrascht, dass Zwickau gegen Buxtehude gewonnen hat.“ Sollte es für die Leverkusenerinnen zum alles entscheidenden Finale um den Ligaverbleib kommen, wäre ihnen wohl lieber gegen Zwickau zu spielen, schließlich gelang der einzige Saisonpunkt gegen dieses Team. Doch zunächst gilt es, die Kräfte für das anstehende Heimspiel gegen die Sport-Union in der Ostermann-Arena zu bündeln.
Bayer 04 Leverkusen treibt Kaderplanung voran
Alle Hände voll zu tun hatten Ingenpaß und Biegler zuletzt auch in der Kaderplanung, denn der personelle Umbruch unterm Bayer-Kreuz schreitet voran. „Ich habe ein gutes Netzwerk und zusätzlich gibt es viele Absprachen mit Michael. Er gibt mir mit seiner Erfahrung wichtiges Feedback. Ich bin nicht allein und der Austausch gibt Sicherheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Michael Biegler wird auch in der neuen Saison unser Trainer sein“, sagt die 28-Jährige.
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Britt van der Baan heißt der jüngste Zugang. Die 23-Jährige hatte in dieser Spielzeit ein Doppelspielrecht für Frisch Auf Göppingen sowie die TG Nürtingen – und verstärkt die rechte Außenbahn bei Bayer 04 Leverkusen zur neuen Saison für mindestens ein Jahr mit Option auf ein weiteres. Van der Baan hatte bei Erstligist Göppingen 2023 eine Knieverletzung erlitten und nach ihrer Genesung bei Zweitligist Nürtingen wieder Fuß gefasst. „Sie ist eine dynamische und technisch versierte Spielerin, die mit viel Tempo spielt. Das ist genau das, was wir uns auf der rechten Außenbahn für die kommende Saison erhofft haben“, sagt Ingenpaß.
Annika Ingenpaß zufrieden mit den Zugängen
Bayers Sportliche Leiterin zeigt sich generell „absolut zufrieden mit dem derzeitigen Stand der Kaderplanung. Die vergangenen vier bis fünf Wochen haben Mut gemacht und wir sind jetzt bei ungefähr 80 Prozent unserer Kaderplanung für die neue Saison“. Nach einer Abgänge-Flut hatte Ingenpaß als Sportliche Leiterin das Heft des Handelns übernommen. Ein Stück weit hadert sie noch mit dem Abschied der einen oder anderen Spielerin, erklärt aber auch, warum sich diese nicht halten ließen: „Nach dem Rücktritt von Andreas Thiel herrschte zunächst Unsicherheit, da sind dann auch die Signale an die Spielerinnen im Kader zu spät gekommen, sonst wäre bestimmt noch die eine oder andere Spielerin geblieben.“

Verstärkt Leverkusen zur neuen Saison: Britt van der Baan
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Momentan befindet sich die Kreisläuferin und Kaderplanerin noch in Gesprächen für ein bis zwei Positionen: „Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden zwei bis drei Wochen noch zwei externe Neuzugänge verkünden können.“ Alle Zugänge hätten „Bock auf Bayer und ligaunabhängig unterschrieben“. Drei Spielerinnen aus der A-Jugend-Bundesliga gehören zu den Zugängen für die neue Spielzeit. Die Talente heranzuführen, soll konsequent fortgeführt werden. Das vor einem Jahr von Biegler eingebrachte Konzept, das ihn als Coach für beide Teams vorsieht, habe jedoch einer leichten Anpassung bedurft, wie Ingenpaß verrät: „Wir wollen weiterhin Juniorelfen hochziehen. Klar ist aber auch: Offiziell zwölf Spielerinnen im Kader zu haben, ist zu wenig. Zukünftig werden wir 16 Spielerinnen haben und zusätzlich Juniorinnen.“
Unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit der ersten Mannschaft, die sportlich wie finanziell noch offen ist, ist es Ingenpaß „wichtig, dass wir die richtigen Werte vermitteln und leben. Dazu gehört, dass wir leistungsorientierten Handball zeigen wollen, der auf dem Teamgedanken, Kampf, Respekt und Stolz, für Bayer zu spielen, beruht. Das ist unsere Philosophie und so fördern und fordern wir auch unsere Talente.“