Der FC hat wie erwartet Linksverteidiger Kristoffer Lund verpflichtet. Steffen Tigges wird Köln verlassen und sich Zweitligist Paderborn anschließen.
Nach zähen VerhandlungenLund-Wechsel zum FC perfekt – Tigges verlässt Köln in Richtung Paderborn

Linksverteidiger Kristoffer Lund hat beim 1. FC Köln einen Leihvertrag bis 2026 unterschrieben. Im Anschluss besitzt der Bundesligist eine Kaufoption.
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Der 1. FC Köln hat seinen achten Neuzugang für die neue Saison verpflichtet. Linksverteidiger Kristoffer Lund kommt vom italienischen Zweitligisten FC Palermo und absolvierte am Dienstagmorgen den Medizincheck in der Mediapark-Klinik. Im Anschluss unterschrieb der gebürtige Däne am Geißbockheim einen Leihvertrag. Im Sommer 2026 besitzt der FC dann eine Kaufoption. Der 23-Jährige stieg bereits am Dienstagnachmittag ins Training der Mannschaft von Chefcoach Lukas Kwasniok ein.
„Kristoffer bringt genau das Profil mit, das wir uns für die linke Außenbahn wünschen. Er vereint defensive Stabilität mit offensivem Zug nach vorne und überzeugt mit einer Mentalität, die unsere Anforderungen an diese Position ideal ergänzt. Trotz seines jungen Alters bringt er bereits wertvolle Länderspielerfahrung mit. Durch seine Dynamik erweitert er unsere Möglichkeiten auf der linken Seite. Mit seiner Verpflichtung erhöhen wir gezielt die Qualität und den Wettbewerb auf der Linksverteidigerposition – das ist ein wichtiger Baustein in unserer Kaderstruktur“, sagt Kölns Sportdirektor Thomas Kessler.
„Als ich von dem Angebot gehört habe, habe ich mir den FC direkt näher angeschaut – es ist ein großer Traditionsklub mit Geschichte und einer großartigen Fanbase. Dazu kamen sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Und Köln spielt in der Bundesliga, die zu den besten Spielklassen in Europa zählt. Dafür fühle ich mich bereit und möchte mich hier beweisen – deshalb habe ich mich für den FC entschieden.“, sagt Lund.
Transfer von Kristoffer Lund zum 1. FC Köln: Verhandlungen gestalteten sich schwierig
Die Verhandlungen mit dem abgebenden Verein hatten sich zuletzt als langwierig und schwierig gestaltet. Der FC Palermo gehört zur City Group von Manchester City, Vertreter des Konsortiums haben also bei Transfers Mitspracherecht. Der Leihvertrag soll zudem ein sogenanntes „Matching Right“ beinhalten. Sollte zukünftig ein anderer Verein ein konkretes Angebot für Lund beim 1. FC Köln hinterlegen, müsste der FC Palermo darüber informiert werden. Der italienische Verein hätte dann die Möglichkeit, das Angebot zu egalisieren und erhielte bei den Transferverhandlungen den Vorrang.
Lund soll die linke Abwehrseite stärken
Mit Kristoffer Lund erhält der 1. FC Köln einen international erfahrenen Spieler. Der in Dänemark geborene US-Amerikaner bestritt bisher sieben Länderspiele für die USA. Für Palermo absolvierte er in den vergangenen beiden Jahren 72 Pflichtspiele, in denen er drei Tore und vier Vorlagen beisteuerte. Zuvor war er für BK Häcken in Schweden aktiv und bereitete in 74 Partien 15 Treffer vor.
Lund ist der erste, aber voraussichtlich nicht der letzte Neuzugang für die linke Abwehrseite. Derzeit steht mit Leart Pacarada nur ein gelernter Linksverteidiger im Kader, weshalb zuletzt Linton Maina und Steffen Tigges auf dieser Position aushelfen mussten. Der Verein bemüht sich parallel um einen weiteren Spieler mit Stammplatzpotenzial. Als Kandidat wird Derrick Köhn von Galatasaray Istanbul gehandelt.
Auch Innenverteidiger van den Berg könnte noch zum FC kommen
Was die Innenverteidigung betrifft, ist offenbar Rav van den Berg der Kölner Wunschkandidat. Für den 21-jährigen Niederländer vom FC Middlesbrough sollen die Kölner auch bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Der Abwehrspieler steht beim englischen Zweitligisten noch bis 2027 unter Vertrag, die Ablöse ist frei verhandelbar. Sein Marktwert wird auf rund fünf Millionen Euro taxiert. Im Freundschaftsspiel seines Klubs am Wochenende gegen La Coruna kam van den Berg, dessen Bruder Sepp (Brentford) in Deutschland für Mainz und Schalke spielte, gar nicht mehr zum Einsatz, da er sich offenbar in Gesprächen mit anderen Klubs befindet. Zu ihnen soll Feyenoord Rotterdam zählen. Und auch der 1. FC Köln.
Tigges vom Training freigestellt und vor dem Wechsel nach Paderborn
Steffen Tigges dagegen wird den Bundesliga-Aufsteiger aller Voraussicht nach drei Jahren im Klub verlassen. Der 27-jährige Stürmer wurde vom FC für Gespräche mit anderen Vereinen freigestellt. Oder besser gesagt mit einem anderen Klub, denn Tigges steht unmittelbar vor einem Wechsel zum Zweitligisten SC Paderborn, dessen Trainer Lukas Kwasniok bis zum vergangenen Mai war.

Steffen Tigges im Testspiel der Kölner am 30. Juli beim Siegburger SV
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Tigges' ursprünglicher Vertrag beim FC wäre 2026 ausgelaufen. In der Vorbereitung wurde der Angreifer auch in Anbetracht von fehlenden Alternativen (Max Finkgräfe war unlängst zu RB Leipzig gewechselt) auf der linken Abwehrseite eingesetzt und erledigte dort seinen Job überraschend gut. In Ostwestfalen soll er allerdings wieder auf seiner angestammten Position zum Einsatz kommen. Und der FC hat in Kristoffer Lund hinten links nun wieder eine Option mehr.